Auftraggeber: privat
Leistungen: LPH 1-8 HOAI Bestandsaufnahme EnEV-Berechnungen Dampfdiffusionsberechnungen Energiekonzept
Planung: ab 04/2006
Realisierung: 08/2006 bis 05/2007
Daten: Beheiztes Volumen 938 m³ Gebäudenutzfläche 247,5 m²
Energiestandard: KfW Effizienzhaus 70 Primärenergiebedarf 35,5 kWh/m²a Heizenergiebedarf 39,7 kWh/m²a
Projektbeteiligte: keine
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Ausgangslage:
Das Zweifamilienwohnhaus wurde in den 60er Jahren erbaut und wurde im Laufe der Zeit mit einer Elektro-Nachtspeicherheizung nachgerüstet. Die Warmwasserbereitung erfolgte ebenfalls elektrisch. Ziel war es die elterliche Wohnung im Erdgeschoß beizubehalten und für die neu gegründete junge Familie mit ihrem Nachwuchs ausreichend Platz im Ober- und bislang nicht ausgebauten Dachgeschoß zu schaffen. Gewünscht war ein größerer Balkon mit einem Gartenzugang für die Wohnebene im Obergeschoß. Ferner standen eine zeitgemäße Gestaltung auf dem Wunschzettel, eine groß Eingangsüberdachung sowie natürlich eine energieoptimierte Sanierung.
Konzept:
Vater und Sohn sind beide gelernte Elektriker. So war es verständlich, daß sie beim Energieträger Strom bleiben wollten. Dies aber bei weit höherer Effizienz als bisher. Also fiel die Entscheidung auf eine Wärmepumpe mit Erdreichwärmetauscher in Form von Energiekörben. Statt der errechneten 4 notwendigen Körbe wurden aber 7 Stück vergraben, denn der Platz im Garten war vorhanden. Die Wärmeübertragung erfolgt über Deckenstrahlheizelemente ähnlich einer Fußbodenheizung. Ergänzt wird das System durch zwei Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung damit beide Wohnungen unabhängig voneinander geregelt werden können, denn solch eine Lüftungsanlage kann natürlich außerhalb der Heizperiode vollkommen abgeschaltet werden. Für Allergiker (Heuschnupfen, Staub, Milben, Tierhaare usw.) ist es von Vorteil, wenn solch eine Anlage mit ihren hocheffizienten Filtern das ganze Jahr über betrieben wird. Neue 3-fach verglaste Holzfenster, 20 cm WDVS, 30 cm Dämmung im Dach, Hochleistungsdämmung an der Kellerdecke sind die Voraussetzung für diese Art der Haustechnik. Der Wunsch nach einem größeren Balkon brachte das Abschneiden der alten wärmebrückenbehafteten Stahlbetonkonstruktion mit sich. Die alte Eingangsüberdachung aus Beton (ebenfalls eine Wärmebrücke) wich einer großzügigen Holzkonstruktion. Die Fassade wurde mit einem Rankgerüst umspannt und die Fenster erhielten Schiebeläden aus Lärchenholz. Im Inneren wurden Ober- und Dachgeschoß über eine interne Treppe miteinander verbunden. Das Obergeschoß beherbergt einen großzügigen nach Süden orientierten Wohnbereich während die Schlafzimmer im Dachgeschoß Platz finden
Sonstiges:
Die gesamte Bauherrnfamilie hat unter fachkundiger Anleitung des Architekten und der ausführenden Handwerksbetriebe ein ungewöhnlich hohes Maß an Eigenleistung erbracht. Belohnt wurde dieses Engagement mit einem Heizenergieverbrauch, der weit unter dem errechneten Bedarf liegt. Durch die großzügig ausgelegten Erdreichwärmetauscher, die Flächenstrahlheizung und eine optimierte Steuerung (die Bauherrn sind vom Fach) konnte Passivhausstandard erreicht werden, d.h. ein Heizenergieverbrauch von weniger als 15 kWh/m²a, umgerechnet weniger als 1,5 Liter Heizöl pro m² Wohnfläche und Jahr. Steigende Energiepreise spielen also keine Rolle mehr. Zuletzt hat der Bauherr auch noch eine PV-Anlage montiert um dem Ziel des 0-Energie-Hauses ein Stück näher zu kommen.
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