Wenisch

Auftraggeber:
Privat

Leistungen:
LPH 1-7 HOAI
Bestandsaufnahme
Denkmalschutzrechtliche Genehmigung
EnEV-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept

Planung:
ab 07/2010

Realisierung:
01/2011 bis 12/2013

Daten:
Beheiztes Volumen xxx m³
Gebäudenutzfläche xxx m²

Energiestandard:
Primärenergiebedarf xx kWh/m²a
Heizwärmebedarf xx kWh/m²a
Effizienzhaus 85

Projektbeteiligte:
Keine

 

Ausgangslage:

Das in Familienbesitz befindliche denkmalgeschützte Gebäude mit einem mächtigen Walmdach stammt lt. Denkmalliste aus der ersten Hälfte des 19. Jhdts. Einer Hausinschrift zufolge handelt es sich hier um die ehemalige St. Vitussölde, die bereits ab 1805 einen Kramerladen beherbergte. 1878 wurde dann ein neuer Laden erbaut und 1911 die Sölde vergrößert. Vermutlich wurde also der Walmdachbau 1878 errichtet und 1911 der landwirtschaftliche Gebäudeteil mit Satteldach angefügt. Der Ladenanbau auf der Ostseite stammt aus dem Jahr 1954

Konzept:

Das Hauptgebäude sollte nach dem Ableben der letzten Bewohner der übernächsten Generation als neues Heim dienen. Der Ladenanbau aus der Nachkriegszeit sollte dabei so weit zurück gebaut werden, daß das Hauptgebäude wieder frei steht. Am äußeren Erscheinungsbild sollte nichts verändert werden – auch die großen Scheunentore mit der zweigeschoßigen durch das Haus führenden Tenne sollten erhalten bleiben. Die Erschließung über einen von Süd nach Nord durchgesteckten, in der Tenne endenden Hausgang ebenfalls. Die Raumstruktur links und rechts des Hausganges konnte ebenfalls beibehalten werden. Die Tenne wird zum großzügigen Wohnraum mit einer Verglasung hinter dem Scheunentor zum Garten. Die Hälfte dieses Raumes wird durch eine Galerie überspannt. Hinter dem straßenseitigen Scheunentor befindet sich im Erdgeschoß der Heizungsraum und auf Galerieebene das großzügige Familienbad. Leider waren weder urprüngliche Fenster, Böden oder Vertäferungen erhalten. Bei der Öffnung der Holzbalkendecken kam zutage, daß sämtliche Deckenbalken im Auflagerbereich des ungewöhnlich dünnen Außenwandmauerwerks abgefault waren. Auch die Schwellhölzer unter den Raumtrennwänden waren verfault. So blieb nichts anderes übrig als eine Totalentkernung. So blieben also nur die Außenwände und der intakte mächtige Dachstuhl stehen. Auf einer neuen Bodenplatte wurden die Zwischenwände in Holzbauweise neu errichtet. Die Geschoßdecke wurde aus Holz-Hohlkastenelementen gefertigt. Die Deckenbalken der Decke zum Dach blieben in den Räumen sichtbar. Lange wurde hin und her überlegt, wie der Wärmeschutz der Außenwände verbessert werden könnte. Eine lange favorisierte Innendämmung wurde wegen bauphysikalischer Probleme schlußendlich doch zugunsten einer Außendämmung aufgegeben. Nachdem die Fassaden vor der Renovierung auch schon fast planeben waren, fällt es dem Betrachter nicht auf, daß sich hier unter dem neuen Putz eine Dämmschicht befindet. Auch die Proportionen der Fassade im Dachanschlußbereich wurden dadurch nicht gestört. Durch größere Dämmschichtdicken im Bodenaufbau und in der Decke zum nicht ausgebauten Dach und dreifach verglasten Fenstern in Verbindung mit einer Holzheizung konnte hier ein besserer energetischer Standard als bei Neubauten erreicht werden

Sonstiges:

So traurig es ist, aber von dem ursprünglichen alten Gebäude waren bereits zu Beginn der Renovierungsmaßnahmen nur noch die Außenwände und das Dachtragwerk vorhanden. Klar, die Deckenbalken waren auch noch da, aber die waren alle abgefault und bereits mehrfach geflickt worden. Trotzdem hat es sich gelohnt: das Gebäude ist in seinem äußeren Erscheinungsbild erhalten, ja sogar verbessert worden. Auch der wunderschöne Dachstuhl blieb ohne jegliche Eingriffe erhalten.

   DSC_1696-1000Bestand 2-1000DSC_1698-1000Bestand 3-1000DSC_1702-1000P1150258-1000Entkernt-1000GR EG-1000GR OGAnsicht West-1000