Wohnhaus Jäger

Auftraggeber:
privat

Leistungen:
LPH 1-9 HOAI
EnEV- und PHPP-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept

Planung:
Planung 2006

Realisierung:
05/2006 bis 12/2006

Daten:
Beheiztes Volumen 804 m³
Gebäudenutzfläche 183 m²

Energiestandard:
3-Liter-Haus
Primärenergiebedarf 31,6 kWh/m²a
Heizwärmebedarf 29,0 kWh/m²a

Projektbeteiligte:
keine

 

Ausgangslage:

Auf einem sehr schmalen Gartengrundstück mit goßen Obstbäumen im Südwesten sollte in Neusäß bei Augsburg ein möglichst energiesparendes Holzhaus für eine Familie mit zwei Kindern entstehen. Das Besondere daran ist, daß die Bauherren beide künstlerisch tätig sind und beide ein Atelier im Haus benötigten. Ferner sollten die entstandenen Acrylgemälde auch im Haus gelagert werden können.

Konzept:

Zwei große Atelierräume und der Wunsch nach direktem Zugang vom Wohnbereich in den alten Obstgarten ließ eigentlich keine großen Spielräume übrig. Das Gebäude wurde mit der nordöstlichen Giebelseite so nahe wie möglich an die Straße gestellt. Dahinter verbirgt sich auf beiden Stockwerken ein Atelier, wobei der im Erdgeschoß sogar über einen eigenen Außenzugang verfügt. Im Südosen steht auf der Nachbargrenze ein Carport mit Abstellraum und im Nordwesten befindet sich der Hauszugang. Direkt hinter der Haustüre führt eine Art Himmelsleiter ins Obergeschoß. Zusammen mit den Glasfelden auf den beiden Traufseiten bildet dieses Treppenhaus eine Zäsur zwischen Atelier und Wohnhaus. Der Wohnraum im Erdgeschoß ist komplett offen gestaltet. Lediglich eine kleine Speis und eine Gästetoilette sind als Block aus diesem großzügigen Raum herausgeschnitten. Im Obergeschoß befinden sich zwei Kinder- und ein Elternschlafzimmer sowie das Familienbad. Das flach geneigte Satteldach ragt weit über den hölzernen Freisitz hinaus und spendet im Sommer den notwendigen Schatten. Unter dem Gebäude befindet sich ein von außen zugänglicher Stahlbetonkeller für die Lagerung der Gemälde. Trotz Wärmedämmung würde dieser aber wegen der noch viel besseren Wärmedämmung des sich darüber erhebenden Wohnhauses im Winter soweit auskühlen, daß im Frühling Kondensat an den vom Winter ausgekühlten Böden und Wänden entstehen würde. Diese Feuchtigkeit würde den Acrylgemälden auf Leinwand nicht gut bekommen. Also muß dieser Keller auf mindestens 12° C temperiert werden. Aber auch das schafft das Passivhaus-Kompaktgerät mit einem ausreichend groß dimensioniertem Erdreichwärmetauscher, einer Mini-Wärmepumpe und dem hocheffizienten Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung. In diesem Haus gibt es tatsächlich keine weitere Zuheizung mehr. Das geht natürlich auch nur weil Kellerdecke, Wände und Dach außerordentlich gut wärmegedämmt sind und die Fenster 3-fach verglast sind. Trotzdem immer wieder verwunderlich, was die Passivhaustechnik imstande ist zu leisten und daß auf ein zusätzliches Heizsystem gänzlich verzichtet werden kann. Die meisten Menschen können es nur noch nicht glauben, daß so etwas möglich ist.

Sonstiges:

Dieses Gebäude ist nun auch schon seit einigen Jahren bewohnt und die Bauherrnfamilie fühlt sich wohl in ihren vier Wänden.

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