Sanierung Wohnhaus Schuh

Auftraggeber:
privat

Leistungen:
LPH 1-8 HOAI
Bestandsaufnahme
EnEV-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept

Planung:
ab 05/2002

Realisierung:
12/2002 bis 10/2003

Daten:
Beheiztes Volumen 466 m³
Gebäudenutzfläche 149 m²

Energiestandard:
Niedrigenergiehaus
Primärenergiebedarf 122,8 kWh/m²a
Heizwärmebedarf 66,46 kWh/m²a

Projektbeteiligte:
keine

 

Ausgangslage:

Das vermutlich vor 1900 errichtete, voll unterkellerte 3-Familien-Wohnhaus erhielt 1959 auf der Ostseite, aufgesetzt auf einen bestehenden Terrassenvorbau einen Anbau. Dabei wurden auch die Dachaufbauten verändert und die Fassaden wurden teilweise mit Fassadenplatten verkleidet. Insgesamt muß konstatiert werden, daß diese An- und Umbauten dem Erscheinungsbild des Gebäudes eher abträglich waren. Überdies wurde durch den Anbau ein herrlicher Ausblick auf Schloß Neuschwanstein verbaut.

Konzept:

Bereits beim ersten Ortstermin wurde klar, daß sowohl die Gebäudesubstanz als auch die Raumaufteilung des Anbaus unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht verwertbar sein würde. So wurde von vorne herein geplant, diesen Anbau in einigen Jahren abzureißen und durch einen modern gestalteten neuen Anbau zu ersetzen oder ab die zur Verfügung stehende Grundstücksfläche für einen frei stehenden Neubau zu nutzen. Die Substanz des Altbaus hingegen ist gut. Die Kellerräume sind trocken, die Kellerwände bestehen aus Stampfbeton, die Kellerdecke aus Stahlbeton und die darüber liegenden Außenwände sind aus ca. 40 cm dickem Vollziegelmauerwerk. Die Geschoßdecken sind als Holzbalkendecken ausgebildet und die Dachkonstruktion war trotz Abänderung der Dachaufbauten sanierungsfähig. Folglich sah das vorge-schlagene Sanierungskonzept vor, die drei vorhandenen Wohnungen mit einigen Änderungen in der Grund-rißeinteilung zu belassen und das DG unter Wiederherstellung der ursprünglichen Dachaufbauten bis in den Dachspitz hinein (Galerie) zu erweitern. Der vorhandene Keller sollte hingegen unbeheizt bleiben. Die Keller-decke wurde von unten wärmegedämmt, die Fassaden erhielten ein WDVS mit 16 cm in WLG 035 und die Dachflächen wurden mit 17 bis 24 cm WD versehen. Ansonsten wurden sämtliche haustechnischen Anlagen erneuert, der Schallschutz der Holzbalkendecken verbessert und natürlich die Fenster (teilweise gegen Schallschutzfenster) ausgetauscht. Zur Steigerung des Wohnwertes wurde auf der Südseite eine Balkon-konstruktion in Stahl angefügt. Die vorhandene Öl-Zentralheizungsanlage war gerade erst vor wenigen Jahren erneuert worden, sodaß hier keine Veränderung vorgenommen wurde. Das Rohrleitungsnetz zu den neuen Kompaktheizkörpern wurde erneuert, wodurch eine konsequente Wärmemengenzählung ermöglicht wird. Obwohl es sich bei dem Gebäude um ein reines Mietobjekt handelt, wurde Wert auf eine gute Wärmedämmung der Fassadenhülle gelegt. Auch wurden die Vorbereitungen für den Einbau einer thermischen Solaranlage getroffen. Durch die Wärmedämmung sollten die bis dato vorhandenen ständig wiederkehrenden Schimmelprobleme der Vergangenheit angehören. Der Heizwärmebedarf beträgt nurmehr ein Bruchteil dessen, was vor der Sanierung gemessen wurde.

Sonstiges:

Es handelt sich hier um eine Miethaussanierung, die nicht nur einige Jahrzehnte Bestand haben wird, son-dern auch den Mietern große Vorteile durch wesentlich niedrigere Heizkosten bringt. Beide – Mieter und Vermieter – werden zukünftig keinen Ärger mehr mit Schimmel haben. Jetzt – 10 Jahre später – steht allmählich eine Entscheidung an, wie es mit dem maroden Anbau weiter geht. Erste Gespräche wurden schon geführt.

       Felkner_Schuh_p_Grundriß OG-1000Felkner_Schuh_p_Südansicht-1000Felkner_Schuh_f_von NW vor SanierungFelkner_Schuh_f_von SW nach Sanierungvor Sanierung von SWwährend Sanierung von SWFelkner_Schuh_f_von NW nach Sanierung 1