Sanierung Wohnhaus Frei

Auftraggeber:
privat

Leistungen:
LPH 1-3 HOAI
Bestandsaufnahme
EnEV-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept

Planung:
ab 05/2012

Realisierung:
09/2012 bis 09/2013

Daten:
Beheiztes Volumen 356,7 m³
Gebäudenutzfläche 114,2 m²

Energiestandard:
KfW Effizienzhaus 70
Primärenergiebedarf 48,7 kWh/m²a
Heizwärmebedarf 57 kWh/m²a

Projektbeteiligte:
keine

 

Ausgangslage:

Die junge Familie mit 2 Kindern hatte bereits längere Zeit nach einem günstigen Objekt Ausschau gehalten. Als nach dem Tod des Nachbars der Eltern dessen Siedlungshaus aus dem Jahr 1957 zum Verkauf stand. brauchten sie nicht lange überlegen. Nach einer Besichtigung mit uns und einer ersten groben Kostenschätzung für die Sanierung wurde der Kauf besiegelt. Das Gebäude wurde recht preisgünstig angeboten, da es sich im wesentlichen auf dem Standard der Erbauungszeit befand, sieht man von einem später eingebauten, inzwischen aber austauschbedürftigen Ölkessel mit Einrohrsystem und einfachen Kunststoffenstern ab. Natürlich entsprach der Grundrißzuschnitt auch nicht unseren heutigen Wohnvorstellungen aber hier war absehbar, daß mit wenigen Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden konnte.

Konzept:

Bereits im Rahmen der Kaufberatung und ersten Kostenschätzung für die anstehende Sanierung wurde von einer energetisch optimierten Lösung ausgegangen: Wärmedämmung der Fassade mit 26 cm, des Daches mit 30 cm und der Kellerdecke mit 8 cm wobei für die verschiedenen Bauteile unterschiedliche Dämmstoffqualitäten zum Einsatz kommen sollten. Selbstverständlich wurden 3-fach verglaste Fenster vorgesehen, wobei die Fensterfläche nach Süden vergrößert wurde – zum einen um einen direkten Zugang vom Wohnbereich zum Garten zu schaffen und zum anderen um die passiven solaren Gewinne zu erhöhen. Nachdem die Bauherren nicht nur wenig Heizenergie verbrauchen wollten sondern auch die Umwelt möglichst wenig belastet werden sollte wurden drei unterschiedliche Haustechnik-Lösungen vorgeschlagen. Variante 1 bestand aus einem automatischen Pelletskessel im Keller mit Sacksilo zur Raumbeheizung, Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zur Reduzierung der Lüftungswärmeverluste. Variante 2 sah statt der automatischen Feuerungsanlage einen händisch zu bestückenden und in das Heizsystem eingebundenen Kaminofen im Wohnbereich vor. Und Variante 3 bestand aus einem Lüftungs-Kompaktgerät mit Wärmerückgewinnung und Wärmepumpe mit Erdreichsolewärmetauscher zur Beheizung und Warmwasserbereitung. Nach eingehender Diskussion entschied sich die Bauherrnfamilie für die Lösung 3 in Kombination mit einem in das System eingebundenen Kaminofen. Dies hat den Vorteil, daß man nicht gezwungen ist bei entsprechender Wetterlage den Kaminofen anzuheizen, aber die Möglichkeit hat um so Strom für die Wärmepumpe zu sparen und für wohlige Wärme im Wohnbereich zu sorgen. Wichtig ist bei einem so gut wärmegedämmten Haus, daß
überschüssige Wärme in einen Pufferspeicher eingespeichert werden kann um von dort aus über Wandstrahlheizflächen in die übrigen Räume verteilt zu werden.

Sonstiges:

Bei einer Gebäudesanierung dieser Art können Bauherrn unter der Anleitung des Architekten durch Eigenleistung viel Geld sparen – so auch in diesem Fall. Pfiffige Ideen wie z.B. der Einbau von Schlafgalerien in den Kinderzimmern erhöhen auch bei solch kleinen Siedlungshäusern die nutzbare Fläche und vermitteln den Eindruck einer gewissen Großzügigkeit.

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