Sanierung Wohnhaus Brey

Auftraggeber:
privat

Leistungen:
LPH 1-8 HOAI
Bestandsaufnahme
EnEV-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept

Planung:
ab 03/2011

Realisierung:
01/2012 bis 10/2012

Daten:
Beheiztes Volumen 466 m³
Gebäudenutzfläche 149 m²

Energiestandard:
KfW Effizienzhaus 70
Primärenergiebedarf 55,8 kWh/m²a
Heizwärmebedarf 52 kWh/m²a

Projektbeteiligte:
keine

 

Ausgangslage:

Nach dem Ableben der Eltern hat Herr Brey das 1936 erbaute Elternhaus in Kempten, Boleite 42 übernommen. Das Einfamilienhaus liegt südwestlich der Burghalde an der Hangkante des Illertales über dem Freudental – mitten in der Stadt und doch ruhig gelegen umgeben vom Bewuchs der Talkante. Ganz im Stil der 30er Jahre errichtet – weiß verputztes Mauerwerk im Erdgeschoß, an der Fassade als gestalterisches Element sichtbarer Balkenkranz, d.h. Holzbalkendecke über dem Erdgeschoß, Obergeschoß in ausgemauertem Riegelwerk, außen verschindelt, weit ausladendes Dach, alle Holzbauteile dunkel gestrichen, ragt der aus Stampfbeton errichtete Keller talseitig aus dem steilen Hang heraus. An der hohen Ostfassade sind zur Gliederung der Giebelseite Balkone angefügt. Ursprünglich über Einzelöfen beheizt wurde in den 70er Jahren eine Ölzentralheizung mit Heizkörpern im Einrohrsystem eingebaut. Vor 20 Jahren folgte ein 6 cm dickes WDVS im Erdgeschoß. Die zum späteren Ausbau vorbereiteten Kellerräume wurden nie als Wohnräume vollendet. Im Dachgeschoß wurden trotz des hohen Kniestocks kleinteilige Abseiten und Nischen eingebaut. Die Sanitär- und Elektroinstallation stammte noch aus der Erbauungszeit.

Konzept:

Nachdem sich der Lebensmittelpunkt des Bauherrn im Raum München befindet, sollte die Hauptwohnung nach der Generalsanierung vermietet werden. Im Untergeschoß sollte ein 1-Zimmer-Appartement mit Nasszelle zur Eigennutzung entstehen. Es war ausdrücklicher Wunsch des Bauherrn, dass die Grundzüge der Gestaltung aus den 30er Jahren erhalten bleiben. Durch den weit hervor-kragenden Balkenkranz war es möglich, zusätzlich 16 cm WDVS mit WLS 032 aufzubringen. Die Außenwände des Obergeschoßes wurden auf der Innenseite mit einer 16 cm dicken Vorsatzschale versehen, die mit Zellulose ausgedämmt wurde. Die Beplankung erfolgte mit Wandstrahlheizflächen aus Fermacell. Die Dachschrägen und die Kehlbalkenlage wurden aufgedoppelt und mit 30 cm Zellulose gedämmt. Auch im Erdgeschoß werden die Räume über Flächenstrahlheizelemente an der Decke erwärmt. Die talseitigen Kellerräume wurden zu einem Appartement ausgebaut und zum hangseitigen Treppen- bzw. Heizungsraum gedämmt. Durch die relativ großzügige Raumhöhe war es möglich, im Fußbodenaufbau unter der Fußbodenheizung 10 cm Dämmstoff WLS 022 unterzubringen. Die etwas feuchten Wände wurden durch eine Bauteiltemperierung trocken gelegt. Aufgrund der schattigen Lage wurde vorerst auf die Unterstützung des Holzpelletskessels durch eine Solaranlage verzichtet – die Verrohrung zur nachträglichen Montage wurde aber eingebaut. Während der Baudurchführung wurde allerdings noch der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für die zu vermietende Hauptwohnung beschlossen. Das Lüftungsgerät steht im Dachspitz. Die Lüftungsleitungen konnten vollkommen unauffällig in den Innenausbau integriert werden. Die Einliegerwohnung im Untergeschoß wird vom Bauherrn nur ab und zu an den Wochenenden genutzt, sodass hier auf eine Lüftungsanlage verzichtet wurde.

Sonstiges:

Durch die Entfernung einiger Wände und den Rückbau unnötiger Einbauten entstanden unter behutsamer Vergrößerung der Belichtungsflächen (Dachflächenfenster im Dachgeschoß) helle, großzügige Räume, die den heutigen Wohnbedürfnissen entsprechen. Das äußere Erscheinungsbild hat sich trotz der hohen Ansprüche an den Dämmstandard kaum verändert. Das Interesse potenzieller Mieter ist angesichts der Lage, der Wohnqualität und der niedrigen Nebenkosten überwältigend.

   GR EG GR KG GR OG Saniert 3 Bestand 2 Bestand 3 Innenraum 1 Innenraum 2 Saniert 1 Saniert 2