Bauernhaussanierung Wörz

Auftraggeber:
privat

Leistungen:
LPH 1-8 HOAI
Bestandsaufnahme
EnEV-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept

Planung:
ab 05/2007

Realisierung:
01/2008 bis 05/2009

Daten:
Beheiztes Volumen 564 m³
Gebäudenutzfläche 180 m²

Energiestandard:
Primärenergiebedarf 62,4 kWh/m²a
Heizenergiebedarf 86 kWh/m²a

Projektbeteiligte:
keine

 

Ausgangslage:

Lohnt sich eine Sanierung oder doch lieber abreißen und neu bauen? Diese Frage galt es als erstes zu beantworten. Die Bestandsaufnahme zeigte, daß das Wohnhaus über eine vernünftig verwertbare Bausubstanz verfügte auch wenn davon ausgegangen werden mußte, daß Teile der Wände wegen nicht ausreichender Fundamente unterfangen werden mußten. Ein weiteres Problem stellten die niedrigen Raumhöhen dar. Nachteilig erschien anfangs auch die Lage des Wohnhauses am Fuße einer nach Süden ansteigenden Böschung.

Konzept:

Im Erdgeschoß sollte eine Wohnung für ein zu pflegendes Elternteil eingerichtet werden. Hierzu wurde ein Teil des Treppenhauses abgetrennt und eine Raum- zu Raum Erschließung vorgesehen. Im Obergeschoß wurde die Hauptwohnung eingerichtet. Auch dort wurde ein Teil des Hausgangs abgetrennt und dient heute als Küche. Von dort aus gelangt man über einen kleinen Balkon auf eine „Altane“, die von der Scheune abgetrennt wurde. Damit gelangt man auch vom oberen Stockwerk über die Hocheinfahrt zur Tenne direkt in den Garten. Der Dachraum wurde für einen weiteren Ausbau vorbereitet. Die Raumhöhen wurden im Erdgeschoß durch das Tieferlegen des Bodens und im Obergeschoß durch das Freilegen der Holzbalkendecke zum Dachgeschoß auf ein akzeptables Maß vergrößert. Ein Teil des ehemaligen Stalles dient im Erdgeschoß zur Unterbringung des Stückholzkessels mit zwei 1000 Liter Speichern, darüber liegt im Obergeschoß das Bad. Der Rest des Stalles dient der Pferdehaltung. Auch die Scheune bleibt zur Futtermittel- und Holzlagerung erhalten. Der Bauherr besitzt einen eigenen Wald und Wiesen. Zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung dient eine große Solaranlage. Die Wärmeübertragung erfolgt über Wandstrahlheizflächen. Aufgrund der inhomogenen Außenwandstruktur (Mauerwerk, Blockbau, Fachwerk) wurden die Außenwände mit einem Holzriegelwerk mit dazwischen liegender Wärmedämmung aus Holzweichfaser und einer Putzträgerplatte aus Holzweichfaser aufgedoppelt und vertputzt. Ein Teil der Südfassade wurde wie bisher mit Holzschindel verkleidet. So wurde das alte Erscheinungsbild fast gänzlich erhalten.

Sonstiges:

Bei der Entkernung und beim Innenausbau legten die Bauherrn selbst mit Hand an. Die behutsame Erneuerung, die Liebe zum Detail, die Anlage des neuen Gartens und vieles mehr führten dazu, daß die Erhaltung dieses typischen Allgäuer Bauernhauses durch die Dorferneuerung finanziell bereitwillig gefördert wurde und als Vorzeigebeispiel dient. Sogar das Bayerische Fernsehen ist auf diese gelungene Erhaltungsmaßnahme aufmerksam geworden und hat hierüber einen Filmbeitrag gesendet.

   
Ansicht OstGR EG
Bestand 2Saniert 4 Saniert 3 Fassadendämmung 1