Sanierung Wohnhaus Peters

Auftraggeber:
privat

Leistungen:
Bestandsaufnahme
EnEV-Berechnungen
Dampfdiffusionsberechnungen
Energiekonzept
Ausschreibungen
Baubegleitung

Planung:
ab 03/2013

Realisierung:
05/2013 bis 10/2013

Daten:
Beheiztes Volumen 382,6 m³
Gebäudenutzfläche 122,4 m²

Energiestandard:
KfW Effizienzhaus 70
Primärenergiebedarf 35,6 kWh/m²a
Heizwärmebedarf 52,4 kWh/m²a

Projektbeteiligte:
keine

 

Ausgangslage:

Das kleine Einfamilienhaus wurde im Jahr 1964 in einfacher Bauweise errichtet. Der Keller ist in Beton, die Wände im Erd- und Dachgeschoß in Betonsteinen, die Geschoßdecken als Stahlbetonrippendecken ausgeführt. Abgesehen vom Einbau einer Öl-Zentralheizung wurden bei diesem Gebäude in den letzten Jahrzehnten keinerlei Veränderungen vorgenommen. Das Haus stand zum Verkauf. Angesichts der soliden Bausubstanz und des vernünftigen Kaufpreises konnten wir der jungen Baufamilie zum Kauf raten.

Konzept:

Im Erdgeschoß gibt es bereits bereits einen nach Süden zum Garten hin orientierten zusammenhängenden Wohn-Eßbereich, der auch heutigen Wohnvorstellungen noch entspricht. Die Nische an der Terrasse raubt Platz und ist wärmetechnisch ungünstig, sodaß hier die neue Fensterfront in die Flucht der übrigen Fassade gesetzt wurde. Nicht mehr zeitgemäß sind das kleine Bad und die winzige Kochküche. Deswegen wurde daraus ein großzügiges Bad und die Küchenzeile wurde in den Wohnbereich integriert. Die Raumaufteilung im Dachgeschoß wurde dadurch verändert, daß hier zusätzlich zu den beiden Schlafzimmern noch eine Dusche eingebaut wurde. Der Bauherr ist Heizungs- und Sanitärinstallateur und hatte deswegen schon bei Planungsbeginn konkrete Vorstellungen zur Energieversorgung. Statt dem Ölkessel gibt es nun einen Holzpelletskessel, der durch eine 12 m² große Solaranlage unterstützt wird. Die Wärmeübertragung erfolgt über Wand- und Deckenstrahlheizflächen. Selbstverständlich wurde auch hier eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut, zumal die Gebäudehülle sehr gut gedämmt wurde. Die Dachsparren wurden freigelegt und erhielten eine Schalung aus OSB Platten. Diese Konstruktion bleibt im Raum sichtbar und schafft mehr Raumhöhe. Die Aufdachdämmung besteht aus 28 cm Zellulose zwischen den aufgedoppelten Sparren und 6 cm durchgehender Holzweichfaser. Die Außenwände wurden ebenfalls mit Hölzer aufgedoppelt, dazwischen 28 cm Zellulose und einer durchgehenden Putzträgerplatte aus Holzweichfaser. Die Bauherren wollten hier explizit natürliche Dämmstoffe verwenden und auf das übliche in der Herstellung und bei der Entsorgung umweltschädliche Polystyrol verzichten. Überraschend ist, daß diese Konstruktion nicht so sehr viel teurer ist als die Billigvariante. Bei der 8 cm dicken Kellerdeckendämmung mußte allerdings wegen der geringen Raumhöhe auf die hierfür übliche Spezialdämmung zurückgegriffen werden. Die Fenster wurden in unbehandelter Lärche mit 3-fach-Verglasung ausgeführt. Später erhält das Gebäude noch eine Eingangsüberdachung, einen Carport mit Geräteschuppen auf der Westseite sowie eine Holzterrasse vor der großen Wohnraumverglasung.

Sonstiges:

Der Bauherr konnte hier aufgrund seiner beruflichen Kenntnisse viel Eigenleistung einbringen. Unterstützt wurde er dabei von uns über das KfW-Programm Baubegleitung und die ausführenden Handwerker.

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